Was passiert normalerweise bei einem Aktiensplit?
Frage von mach0024: Was passiert normalerweise bei einem Aktiensplit?
Hallo. Ich bräuchte Infos zu Aktiensplits. Was passiert im Normalfall mit dem Kurs nach einem Split? Wenn ich einen Stopp Kurs gesetzt habe, wird dieser nach dem Split automatisch an den neuen Wert angepasst, oder ist dieser weg? danke vorab.
Ergänzung: erst mal danke für die bisherigen Antworten. Was mich nun auch interessiert als Aktienbesitzer ist, ob die Kurse in der Woche des Splits eher steigen oder fallen? Wie nimmt der Markt einen Split im Normalfall auf? Kann man dies überhaupt so verallgemeinert sagen? Merci
Beste Antwort:
Answer by Ingo B
Bei einem Aktiensplit oder der Ausgabe von neuen Aktien bleibt der Wert des Unternehmens gleich, verteilt sich aber auf mehr Anteile, so dass diese logischerweise fallen sollten. Bei einem 2:1 Split also um die Hälfte. Der Aktiensplit dient aber oft auch dazu, eine Aktie optisch „billiger“ zu machen, so dass nach einem Split neue Käufer angesprochen werden, wodurch der Kurs zunächst steigt…
Was den Stopp-Loss-Kurs betrifft, solltest du bei deiner Bank nachfragen. In der Regel wird der Verkauf ja bei einem bestimmten Wert ausgelöst, so dass es nicht berücksichtigt wird, wenn eigentlich der Wert identisch ist (etwa weil gleichzeitig Aktien in das Depot gelangt sind). Ich würde ein paar Tage vor dem Aktiensplit einen Stoppkurs ändern, um nicht automatisch in ein leeres Depot zu blicken.
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Der Kurs bewegt sich im Splitverhältnis, Beispiele:
2:1-Split: Doppelt soviele Aktien im Depot, Wert der Aktie halbiert sich.
3:1-Split: Dreimal soviele Aktien im Depot, Wert der Aktie drittelt sich.
1:2-Split (2:1-Reverse): Halb soviele Aktien im Depot, Wert der Aktie verdoppelt sich.
Stoppkurse muss man rechtzeitig von Hand anpassen. Grund: bisher ist es technisch nicht möglich (oder zu aufwändig?), die Splitinformationen zu bekommen, auszuwerten und mit Kundendepots in Übereinstimmung zu bringen. Insbesondere Informationen über kleine Nebenwerte oder Werte z.B. aus Schwellenländern dürften hier Probleme verursachen – der Bankrechner müsste ja ‚wissen‘, ob es sich um einen Split oder einen echten Kurszusammenbruch handelt.
Manche Banken haben einen entsprechenden Hinweis in einem FAQ o.ä. stehen. Einen Beilspiellink der Comdirkt habe ich unten eingestellt.
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LikeDislikeRechenbeispiel :
Eigenkapital 1.000.000 Euro
ausgegebene Aktien : 1.000 Stück
damit hat jede Aktie einen Wert von 1.000 Euro
Du hast 5 Aktien = 5.000 Euro
Jetzt splittet man die Aktie und macht aus einer zwei :
Eigenkapital 1.000.000 Euro
ausgegebene Aktien : 2.000 Stück
damit hat jede Aktie einen Wert von 500 Euro
Du hast jetzt 2 x 5 = 10 Aktien = 5.000 Euro
Somit hat sich für Dich nichts geändert, die Aktie wird nur attraktiver, da optisch günstiger.
Wenn Du ein Limit am 1.2. gesetzt hast per Ultimo und der Split erfolgt am 15.2., dann berücksichtigen dies die Banken (sofern sie es ordentlich abwickeln).
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LikeDislikeWas beim Split selbst passiert, wurde in anderen Antworten schon gesagt: Die vorhandenen Aktien werden in einem bestimmten Verhältnis gesplittet, z.B. für 2 alte Aktien 3 neue. Typisch sind aber eher Splits im Verhältnis 1:2 oder 1:3. Beim Reverse Split läuft es anders herum, aus 2 wird eine.
Der Kurs wird am Ex-Tag entsprechend des Splitverhältnisses angepasst. Werden z.B. aus einer Aktie nach dem Split 3, so drittelt sich der Kurs. Dies erledigt der Markt von alleine.
Eine bestehende Stop Loss Order (wie jede andere nicht ausgeführte Order, z.B. limitierte Kauforder) wird von der Börse (automatisch) gestrichen. Achtung: Der Anleger wird darüber normalerweise nicht extra von seiner Bank informiert! Technisch gibt es auch keine Rückmeldung von der Börse an die Bank über eine Streichung (es gibt nur Quittungen über Ordererteilungen und Daten zu Ausführungen), aber das ist eine andere Geschichte.
Eine automatische Streichung gibt es laut
https://www.cortalconsors.de/euroWebDe/-?$ part=Home.Desks.Hilfe.Desks.Wegweiser.Desks.Orderabwicklung.Desks.National.content.Layout-h100.Inhalt.Header
in folgenden Fällen:
Kursaussetzung
Kapitalveränderung (z.B. Bezugsrechtsabschlag)
Auslosung
Endfälligkeit (bei festverzinslichen Wertpapieren)
Dividendenstichtag
Split und Reverse Split
Veränderung der Handelsform auf Xetra
Stichtag 31.12
Übrigens werden auch alle Orders auf Derivate der Aktie gestrichen.
Du musst also selbst aufpassen, ob es einen Split gibt, und dann Deine Order neu aufgeben.
Zu den Auswirkungen eines Split auf den Kurs habe ich leider keine statistischen Aussagen. Du kannst dazu mal einen Leserbrief an ein Aktienblatt schicken, z.B. Börse Online (www.boerse-online.de). Lasse mich wissen, wie die Antwort war. Nach der üblichen Meinung führt ein Unternehmen einen Split durch, um den Kurs optisch zu verkleinern und damit den Handel zu erleichtern, was auch tendenziell zu steigenden Kursen führe soll. Dies war z.B. während der „Internetblase“ regelmäßig der Fall, aber die steigenden Kurse dürfte eher eine Folge der Blase und der vorherrschenden Kaufpanik gewesen sein, nicht eines des Splits. Wie gesagt, Statistikiken habe ich dazu aber nicht.
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